Die Nacht hat ihre Schwingen
ausgebreitet über uns.
Man denkt, man höre Lieder klingen
von ferne.
Nicht eine Laterne, nicht ein Licht
und ganz im Dunkeln.
Nicht ein kleiner Strahl, der das Finstre durchbricht.
Nur der Mond - und ich.
Und - noch jemand, ganz verborgen im Moment.
Doch dann - Augenblicke später:
Es ist soweit: Da erscheint er.
Endlich, die Wolken geben ihn frei!
Wie wenn er jetzt erst geboren sei.
Nur ein kleiner Punkt am Himmelszelt...
und doch so hell und klar.
Er war schon immer da - Jahr um Jahr.
Der Stern, so weit weit weg,
und doch fast zum Greifen nah.
Es ist lange her, daß ich ihn das erste Mal sah.
Und auch wenn ich nicht da bin, um ihn anzusehen...
er wird immer auf mich warten.
Und irgendwann bin ich ihm ganz nah...
dort oben in dem Himmelsgarten.
Doch noch ist er weit entfernt...
ein kleiner Punkt in der Nacht.
Und doch so leuchtend und hell
als wär er aus Gold gemacht.
Er wird noch auf viele herabsehen,
die hier unten durchs Leben gehen.
Schau doch mal hoch, tief in der Nacht!
Dort siehst du ihn dann,
wie er über dich wacht.
© by Janis Purucker, 1997